transmortale X - Neue Forschungen zu Sterben, Tod und Trauer

transmortale X - Neue Forschungen zu Sterben, Tod und Trauer

Veranstalter
Arbeitskreis transmortale X des Museums für Sepulkralkultur, Universität Hamburg; Moritz Buchner / Norbert Fischer / Anna-Maria Götz / Stephan Hadraschek / Dagmar Kuhle / Marlene Lippok / Jan Möllers / Dirk Pörschmann
Veranstaltungsort
Museum für Sepulkralkultur, Weinbergstraße 25–27, 34117 Kassel
Ort
Kassel
Land
Deutschland
Vom - Bis
20.03.2020 - 21.03.2020
Deadline
16.03.2020
Von
Moritz Buchner, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

Die Themen Sterben, Tod und Trauer rücken seit einigen Jahren immer mehr in den Fokus der fächerübergreifenden Forschung. Disziplinen wie die Archäologie, Ethnologie oder Kunstgeschichte beschäftigen sich seit jeher mit Gräbern und Begräbnisplätzen. Inzwischen interessieren sich jedoch ganz unterschiedliche Disziplinen für den Wandel der Trauer- und Bestattungskultur wie z. B. die Soziologie, Psychologie, aber auch Geschichts- und Gesundheitswissenschaften, Volkskunde/Kulturanthropologie, Geschlechterforschung und Medienwissenschaften.

Unter dem Titel transmortale fand erstmals am 6. Februar 2010 ein Workshop an der Universität Hamburg statt, um die vielseitigen und vielschichtigen Forschungsansätze zum Thema Sterben, Tod und Trauer zu verknüpfen. Die Veranstaltungen transmortale II bis IX haben in einem erweiterten Rahmen als Tagung und Workshop im Museum für Sepulkralkultur in Kassel stattgefunden. 2017 gab es mit der Transmortality International eine internationale Konferenz in Luxembourg, organisiert durch das Research Project: Material Culture and Spaces of Remembrance. Die transmortale ist offen für junge Wissenschaftler*innen aus der Nachwuchsforschung (Studierende in der Abschlussphase oder Promovierende), aber auch für Postdocs und interessierte Forschende.

Auf der Homepage des Museums für Sepulkralkultur können die Programme und Tagungsberichte der früheren transmortale-Veranstaltungen eingesehen werden. Eine Auswahl von Beiträgen wurde veröffentlicht in:
Moritz Buchner und Anna-Maria Götz (Hrsg.): transmortale. Sterben, Tod und Trauer in der neueren Forschung (Kasseler Studien zur Sepulkralkultur Band 22), Köln: Böhlau, 2016.

Wie die vorangegangenen Veranstaltungen bietet die transmortale X am 21. März 2020 Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, neue Forschungsperspektiven in Kurzreferaten vorzustellen und in einer größeren Runde zu diskutieren. Die transmortale findet jährlich statt und bietet eine Plattform für das Forschungsfeld Sterben, Tod und Trauer.

Teilnahme-Beitrag inkl. Mittagsimbiss: 50,– Euro / 25,– Euro erm. (Studierende)

Anmeldung für die Abendveranstaltung sowie für die transmortale bitte bis 16. März 2020 per E-Mail an info@sepulkralmuseum.de. Für Teilnehmer*innen der transmortale ist die Abendveranstaltung kostenfrei. Besuch nur der Abendveranstaltung inkl. Führung: Eintritt 12,– / erm. 9,– Euro

Bei Bedarf an einer Hotelübernachtung können Sie sich bis zum 31. 1. 2020 an das Sekretariat, Ines Niedermeyer, info@sepulkralmuseum.de, wenden.

Programm

Freitag, 20. März 2020

17.30 bis 18.00 Uhr – Führung
Führung durch die Dauerausstellung und Visionen für die Neukonzeption
mit Museumsleiter Dr. Dirk Pörschmann, Kustodin Dr. Ulrike Neurath
und Dagmar Kuhle

18.00 bis 18.15 Uhr
In Kleingruppen: Teilnehmer/innen entwickeln Rückmeldungen und
Anregungen zur Neukonzeption der Dauerausstellung

18.15 bis 19.00 Uhr
Diskussion „Visionen für die Neukonzeption“
Moderation: Dr. Dirk Pörschmann

19.00 bis 19.30 Uhr
Pause mit Getränken in der Caféteria des Museums

19.30 Uhr – 10 Jahre transmortale – Vortrag mit Diskussion
Begrüßung Dr. Dirk Pörschmann und Dr. Anna-Maria Götz
Abendvortrag: Dr. Thorsten Benkel, "Nachtseiten des Lebens. Trauer, Transzendenz und Ordnung"
Das Ende des Lebens wird ambivalent betrachtet; es kann ersehnt, verflucht oder indifferent hingenommen werden. Die darin zum Ausdruck gebrachte Vervielfältigung von Wertehaltungen ist eine Konsequenz gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse. Heutzutage sind persönliche Auseinandersetzungen mit Sterben, Tod und Trauer jenseits kollektiv verbindlicher Vorgaben nicht nur möglich, sondern sogar üblich. Was bedeutet dies aber für die gemeinschaftsstiftende Kraft von Ritualen, die gerade im Kontext des Lebensendes wirksam sind? Ist der Tod heute noch eingebunden in ordnende Rahmungen – oder bereits ein ‚entfesseltes‘ Kulturphänomen?
Dr. Thorsten Benkel ist Soziologe und arbeitet an der Universität Passau. In Forschungsprojekten und zahlreichen Publikationen befasst er sich mit den gesellschaftlichen Aspekten von Sterben, Tod und Trauer.

Samstag , 21. März 2020

10.00 – 10.15 Begrüßung und Einführung

10.15 – 10.45 Anke Offerhaus (Bremen):
Who wants to live forever? Spiele mit der digitalen Unsterblichkeit

10.45 – 11.15 Anna Bauer und Sabine Krauss (Augsburg):
Kulturen der Palliativversorgung – Dualismus, Prozeduralismus, Holismus

11.15 – 11.45 Kaffeepause

11.45 – 12.15 Kevin Lenk (Berlin):
Opfergemeinschaften. Die politische Instrumentalisierung von Toten im Kontext des deutschen Linksterrorismus, 1970–1977

12.15 – 12.45 Svetlana Boltovska (Marburg):
Trauer- und Bestattungskultur in der Tschernobyl-Sperrzone

12.45 – 14.00 Mittagspause

14.00 – 14.30 Nataliia Chub und Manpreet Blessin
(Frankfurt/Main, zusammen mit Kerstin P. Hofmann):
Tod und Resilienz in der Vorgeschichte und Gegenwart

14.30 – 15.00 Karla Alex (Heidelberg):
Gleichgültigkeit gegenüber dem Tod und Ritualisierung des Todes in Rilkes Frühwerk

15.00 – 15.30 Kaffeepause

15.30 – 16.00 Karolin Kosuch (Göttingen):
Technik und Geschlecht. Eine Spurensuche in der modernen Feuerbestattung

16.00 – 16.30 Lorenz Widmaier (Zypern):
Erinnerung und Tod in der digitalen Gesellschaft

16.30 – 17.00 Abschlussdiskussion

Kontakt

Ines Niedermeyer

Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur, Weinbergstraße 25–27 34117 Kassel

0561 / 91893-40

info@sepulkralmuseum.de

https://www.sepulkralmuseum.de